Fit-für-die-Schule-ABC
Sie können Ihr Kind gut auf die Schule vorbereiten, wenn Sie folgende Fähigkeiten mit Ihrem Kind spielerisch fördern. Mit diesem Arbeitsblatt können Sie mir Ihrem Kind zusammen die Erfolge dokumentieren.
Vielen Kinder können sich mit Schuleintritt schon alleine an- und ausziehen. Das ist auch eine sehr wichtige Fertigkeit für die Bewältigung des Schulalltages. Wenn dies für Ihr Kind noch schwierig ist, nehmen Sie sich dafür zukünftig Zeit, um dies ohne Druck zu üben.
Fördern Sie die Bewegung Ihres Kindes im Alltag spielerisch. Verbringen Sie möglichst viel Zeit draußen, denn über Baumstämme zu balancieren, zu hüpfen und Fahrrad zu fahren sind nicht nur gesund, sondern sorgen auch für eine gute Ganzkörper-Koordination und machen damit fit für die Schule.
Ihr Kind wird groß und freut sich eigentlich auf die Schule. Auf der anderen Seite empfindet es vielleicht manchmal gemischte Gefühl. Es ist zwar toll, nun zu den Großen zu gehören. Auf der anderen Seite kribbelt es vielleicht sehr im Bauch, weil Ihr Kind nicht so richtig weiß, was es erwarten wird und der Abschied von den Kitafreunden tut vielleicht auch weh. Begleiten Sie Ihr Kind bei diesem Gefühlschaos und fördern Sie die Vorfreude. Beziehen Sie Ihr Kind bei den Vorbereitungen beim Einkauf, bei der Planung der Einschulung mit ein und üben Sie zum Beispiel den Schulweg mit Ihrem Kind. All das nimmt die Sorgen vor dem Unbekannten.
Gemeinsame Mahlzeiten, Bastelarbeiten wie Perlenauffädeln für wunderschöne Armbänder und das Spielen von Memory oder puzzeln anspruchsvollerer Puzzle erhöhen das Durchhaltevermögen und machen Spaß.
Hören Sie Ihrem Kind interessiert zu, wenn es Ihnen etwas erzählt und fördern Sie damit die Erzählfreude Ihres Kindes. Fragen Sie Ihr Kind doch mal nach der Kita oder nach der Schule: „Was war das Lustigste, das heute passiert ist?“, „Hat heute Jemand etwas besonders Nettes zu Dir gesagt oder für Dich getan?“, „Was war das Netteste, was Du heute getan hast?“, „Hast Du heute Jemanden beim Popeln erwischt?“, „Welche Regel ist der heute schwer gefallen?“ Es wird Ihnen spannende Dinge erzählen. Auch einer Geschichte zu lauschen, diese weiter zu erzählen oder darüber zu philosophieren, was passiert wäre, wenn Person x anders gehandelt hat, regt die Fantasie an. Wenn sie Ihrem Kind vorlesen, verfolgen Sie gleichzeitig den Text mir Ihren Finger. Ganz automatisch erfährt Ihr Kind eine ganze Menge über die Schreibrichtung und den Aufbau einer Seite.
Fördern Sie Ihr Kind spielerisch im Alltag – Treppen sicher gehen, Roller und Raden fahren, einen Ball werden und fangen, Gleichgewicht halte beim Balancieren auf Bäumen, Schleife binden, Stift halten, malen und den eigenen Namen schreiben, schneiden und kleben, kleine Gegenstände sicher greifen. All das fördert die Fein- und Grobmotorik.
Wir wollen eine Schule gestalten, in der sich jeder wohlfühlt. Wenn wir höflich zueinander sind, werden wir gemeinsam eine tolle Lern- und Spielatmosphäre schaffen. Ein freundliches „Guten Morgen“, „Auf Wiedersehen“, „Bitte“, „Danke“ machen dabei viel aus. Wir Erwachsenen sind dabei die besten Vorbilder für unsere Kinder.
Kinder sind von Natur aus neugierig und interessiert und wollen die Welt mit allen Sinnen entdecken. Diese Fähigkeit gilt es zu erhalten, indem wir gemeinsam die Stärken Ihres Kindes stärken und fördern. „Wer Stärken stärkt, schwächt Schwächen und beglückt.“
In großen Gruppen gibt es immer Konflikte. So auch bei uns und jeden Konflikt kann man lösen, wenn man darüber redet und dabei wichtige Regeln der Kommunikation beachtet. Ihr Kind hat dazu bestimmt schon eine ganze Menge gelernt. Das üben wir auch weiterhin gemeinsam mit Ihrem Kind im Klassenrat. Ganz wichtig ist, dass Sie Ihr Kind immer darin bestärken, dass wir Konflikte immer verbal und niemals körperlich lösen.
Schränken Sie den Fernseh-, Video- und Computerkonsum ein, um die Konzentration zu fördern. Wir stellen in unserer Schule immer häufiger fest, dass Kinder schon vor Unterrichtsbeginn vor dem Fernsehgerät oder dem Computer gesessen haben. Sie sind dann müde und unkonzentriert. Auch kommt es gehäuft vor, dass Kinder späte Filme gesehen haben, die sie in der Nacht schlecht schlafen ließen und die sie am Morgen noch nicht verarbeitet haben. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Kind ohne Ihr Wissen und ohne Ihre Erlaubnis nicht ungeeignete Videofilme guckt.
Freuen Sie sich mit Ihrem Kind auf die Schule. Vermeiden Sie deshalb Sprüche wie: „Warte nur, bis du in der Schule bist!“, „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an.“ Und “In der Schule werden sie dir schon beibringen, wie man Ordnung hält!“. Vermeiden Sie bitte auch, das gezwungene Lernen. Wenn Sie Ihr Kind spielerisch auf die Schule vorbereiten wollen, spielen Sie zum Beispiel mit ihm: Ich sehe was, was Du nicht siehst und das beginnt mit dem Laut „sssss“. Ordnen Sie Alltagsgegenstände nach Farbe, Form und Größe, zählen Sie im Alltag im wieder bis 20, vergleichen Sie Mengen. Trainieren Sie das Gleichgewicht, zum Beispiel durch Roller und Fahrrad fahren.
Ihr Kind bringt viel Mut auf, wenn es nun die große Schule besucht und das bedarf viel Anstrengung. Achten und begleiten Sie dies durch viel Bewunderung und Entspannungspausen.
Viele Kinder sind neugierig und wissbegierig. Fördern Sie das unbedingt. Viele Kinder kennen schon einige Buchstaben und fragen viel. Bitte beachten Sie, dass die Buchstaben im 1. Schuljahr noch alle lautiert werden. Beispiel: Den Buchstaben „s“ nennen wir in Klasse 1 nicht „Es“ sondern „ssssss“. Den Buchstaben „k“ nennen wir in Klasse 1 nicht „Ka“ sondern „ke“.
Man kann sich besser konzentrieren, wenn es ordentlich ist. Gewöhnen Sie Ihr Kind an selbstverständliche Ordnung. Kennen Sie das vielleicht? Tür auf, Ihr Kind saust herein. Anorak in die Ecke gepfeffert, Mütze, Schal, Tasche hinterher. Ein Schuh liegt noch draußen. Roller in den Hof geknallt. Nein? – Dann brauchen Sie den Rest nicht zu lesen. Wenn ja, an dieser Stelle müssen Sie ansetzen, sonst fällt es Ihrem Kind schwer, sich in der Schule mit all den Materialien zurechtzufinden. Viele Dinge müssen in der Schule schnell und ordentlich erledigt und verwaltet werden. Tasche packen, Hefte heraus holen, Stifte einsortieren, Blätter einheften und und und … . Das bringt Unruhe und benötigt viel Zeit. Ihr Kind hat in der Schule einen eigenen Garderobenhaken, einen Haken für den Turnbeutel und ein eigenes Fach für Schulmaterialien. Gewöhnen Sie Ihr Kind daran, dass Kleidung und Schulsachen auch zu Hause einen festen Platz haben und in Ordnung gehalten werden müssen. Es ist ärgerlich, wenn schöne neue Sachen in der Schule verloren gehen, weil die Kinder noch keine Ordnung halten können. Um Ordnung mit dem Schulstart weiter zu trainieren, packen Sie am Anfang gemeinsam mit Ihrem Kind die Schultasche – bitte nicht alleine, weil Ihr Kind in der Schule sich dann nicht in der Mappe zurechtfindet.
Gewöhnen Sie Ihr Kind an einen festen Tagesablauf. Bis jetzt kam es noch nicht auf die Minute an. Das ändert sich nun mit dem Schulbeginn. Im Kindergarten konnte man auch eine Viertelstunde später kommen, die Schule aber beginnt pünktlich. Hilfreich ist ein ritualisierter Tagesablauf. (Frühes) aufstehen; alleine an- und ausziehen; waschen und Zähne putzen, regelmäßige Mahlzeiten, festgelegte Zeiten für Fernseher/Computer, Zeit zum Spielen, Rituale, wie Geschichten vorlesen … . So wird der Tag für Ihr Kind überschaubar, gibt ihm Sicherheit und Ruhe. Vielleicht schenken Sie Ihrem Kind einen Wecker, dann macht das Aufstehen sicher mehr Spaß. Um für den nächsten Tag wirklich fit zu sein, sollte Ihr Kind sollte zwischen 10 und 12 Stunden schlafen.
Ohne Regeln geht es nicht, auch nicht an unserer Schule. Das Zusammenleben und -arbeiten bedingt, dass sich JEDER einzelne an abgesprochene Regeln halten muss. Regeln und Rituale erleichtern das gemeinsame Arbeiten und Spielen. Ihr Kind können Sie am Besten darauf vorbereiten, wenn es bereits Familienregeln kennt und einhält und Sie diese immer gemeinsam reflektieren.
Fördern Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes. Je mehr Sie Ihrem Kind die Möglichkeit einräumen, selbst mit Schwierigkeiten fertig zu werden, desto selbstsicherer wird es sein. Natürlich ist es manchmal zeitsparender, die Dinge für das Kind selbst zu tun. Haben Sie Geduld. Geben Sie Ihrem Kind die notwendige Zeit, die es zur Erfüllung einer Aufgabe benötigt. „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Das ist der Leitsatz der berühmten Pädagogin Maria Montessori. Machen Sie diesen Satz zu Ihrem Erziehungsprinzip, dann ist Ihr Kind gut auf das Schulleben vorbereitet.
Mit einem Lob erreicht man oft mehr und stärkt das Selbstvertrauen. Manchmal sind die Lernfortschritte noch ganz klein, aber man kann sie sehen. Beispiel: „Ich finde, dass du deine Aufgaben heute ganz besonders ordentlich gemacht hast. Es hat auch nicht so lange gedauert wie gestern. Prima, weiter so!“
Spielen Sie viele Spiele mit Ihrem Kind, daran lernt man spielerisch sich an Regeln zu halten und sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen.
Sprachförderung findet immer statt, wenn Kinder reden, von ihren Abenteuern erzählen und Fragen stellen. Kinder sollen lernen, verständlich und in ganzen Sätzen zu reden. Nicht nur in besonderen Situationen, sondern gerade im Umgang miteinander, beim Spielen, im Alltag. Das Anschauen von Bilderbüchern, das Erzählen von Geschichten sowie das korrektive Feedback (nicht: „Das hast du falsch gesagt.“, sondern wiederholen Sie einfach das Wort/den Satz richtig). fördern die Entwicklung der Sprache.
Fördern Sie die Lust am Lesen. Kinder, denen viel vorgelesen wird, freuen sich schon, wenn sie endlich selbst lesen können. Behalten Sie das abendliche Vorlesen ruhig bei, da die Lesefertigkeit nur langsam steigt. Wenn Sie den Brauch des Vorlesens noch nicht pflegen, dann fangen Sie unbedingt jetzt damit an. Lesen öffnet andere Welten. Aber man muss den Kindern helfen, daran Freude zu bekommen. Da spielt wieder das eigene Vorbild eine große Rolle. Wenn Sie selbst nie lesen, dann wird auch Ihr Kind nicht verstehen, warum es selbst lieber die Zeit mit einem Buch als mit der geliebten Medienwelt verbringen soll. Das Vorlesen und später auch das selbstständige Lesen haben viele nützliche Effekte: Wer viel liest, liest gut vor. Wer viel liest, erweitert seinen Wortschatz (Aufsätze). Wer viel liest, fördert seine Rechtschreibfähigkeit (Diktate). Wer viel liest, weiß auch viel.
Ihr Kind muss mit Schuleintritt nicht lesen, rechnen, schreiben können. Das lernen wir in der Schule. Wenn Ihr Kind bis 10 zählen und den eigenen Namen schreiben kann, ist es gut vorbereitet. Es ist aber natürlich nicht verboten, das Kind weiter zu fördern, wenn es Interesse zeigt und das ohne Druck und mit viel Spaß passiert. Vielleicht wollen sie Schule spielen: Schneiden Sie gemeinsam mit Ihr Kind Zahlen und Buchstaben aus Pappe aus und gestalten Sie zum Beispiel ein Schulmobile. So kommen Sie über Buchstaben und Zahlen mit Ihrem Kind ins Gespräch und gleichzeitig schulen Sie durch Schneide- und Malaufgaben die Feinmotorik. Diese Zahlen und Buchstaben können auch für ein anschließendes Suchspiel genutzt werden.
Freuen Sie sich gemeinsam auf die Schule und machen Sie aus dem ersten Schultag ein Fest, denn der erste Schultag ist ein ganz besonderer Tag. Genießen Sie mit Ihrem Kind die Einschulungsfeier am besten im Kreise der Familie. Wir begrüßen Ihr Kind und Sie mit einer kleinen Einschulungsfeier in der Schule. Basteln oder kaufen Sie eine passende Schultüte für den ersten Schultag. Packen Sie diese bitte nicht zu voll, denn Ihr Kind will die Tüte alleine tragen.
Vor Wissen erwerben, kommt noch Neugier und Interesse. Legen Sie in Ihrem Alltag darauf Ihren Schwerpunkt.
Bestärken Sie Ihr Kind immer darin, Dinge, die unverständlich sind, selbst zu hinterfragen. Auch hier gilt wieder: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Klären Sie Fragen und Schwierigkeit nicht für Ihr Kind, sondern unterstützen Sie Ihr Kind darin, das Problem zu lösen. „Hast Du Frau Müller schon gesagt, dass ….?“ „Was glaubst Du, wie hat sich … gefühlt als….?“ „Welche Lösung schlägst Du vor?“
Zuhören und in ganzen Sätze sprechen zu können, sind eine gute Voraussetzung für einen gelingenden Schulstart.