Ziffernfrei bis Klasse 4 – Leistungsbewertung an der Maria-Leo-Grundschule
An der Maria-Leo-Grundschule bewerten wir die Leistungen unserer Schüler:innen bis einschließlich Klasse 4 ohne Ziffernnoten. Stattdessen geben wir differenzierte, wertschätzende und entwicklungsorientierte Rückmeldungen in Form verbaler Beurteilungen. Dieses Vorgehen ist fest im Schulprogramm verankert und entspricht unserem pädagogischen Grundverständnis: Jedes Kind lernt anders – und verdient eine Rückmeldung, die diesem individuellen Weg gerecht wird.
Warum wir auf Ziffernnoten verzichten
Ziffernnoten reduzieren komplexe Lernprozesse auf eine Zahl zwischen 1 und 6. Sie sind häufig nicht objektiv, demotivierend und wenig aussagekräftig über das tatsächliche Können oder den Lernzuwachs eines Kindes.
Wissenschaftlich belegt:
Vorteile der verbalen Beurteilung
Unsere verbalen Rückmeldungen…
Die Beurteilungen erfolgen indikatorenorientiert und kompetenzbasiert – klar strukturiert entlang des Berliner Rahmenlehrplans.
Wie wird in Klasse 4 bewertet?
Auch in Klasse 4 bewerten wir ziffernfrei – vorausgesetzt, die Eltern der Klasse stimmen auf der ersten Elternversammlung entsprechend zu. Dabei greifen wir auf bewährte Formate zurück:
Ein Beschluss der Schulkonferenz erlaubt zudem, dass das Halbjahreszeugnis in Klasse 4 durch ein dokumentiertes Gespräch ersetzt wird.
Ziffernzeugnisse für Bewerbungen
Sollte ein Kind sich zum Halbjahr auf ein Gymnasium bewerben, stellen wir auf Wunsch zusätzlich ein Ziffernzeugnis aus. Bitte melden Sie sich hierfür bis 2. Oktober unter: E-Mail: sekretariat@03g48.schule.berlin.de
Unabhängig davon erstellen wir gemäß § 24 Abs. 5 SchulG Berlin eine Förderprognose mit Notenübersicht.
Weiterführende Informationen und Materialien
Fragen und Antworten (FAQ)
Bekommen die Kinder irgendwann Noten?
Ja. In Klasse 5 erfolgt die Leistungsbewertung gemäß den Vorgaben mit Ziffernnoten. Die Umstellung von der verbalen zur ziffernbasierten Beurteilung wird von uns pädagogisch begleitet. Im Verlauf des vierten Schuljahres machen wir die Schüler:innen schrittweise mit Bewertungsformaten vertraut, die in Klasse 5 relevant sein werden. Dazu gehören zum Beispiel standardisierte Aufgabenformate, Rückmeldungen in Form von Kompetenzrastern sowie gezielte Gesprächsanlässe zur Selbsteinschätzung. Ziel ist es, die Kinder behutsam auf die veränderte Form der Leistungsbewertung vorzubereiten, ohne Druck aufzubauen oder die Motivation zu gefährden.
Ist die Förderprognose auch ziffernfrei?
Nein. Laut Schulgesetz muss sie Noten enthalten, unabhängig von der Zeugnisform.
Wie erfahren wir, wie unser Kind steht?
Durch indikatorenorientierte Zeugnisse, Entwicklungsgespräche und transparente Rückmeldungen im Schulalltag.
Ist mein Kind dann gut auf die Oberschule vorbereitet?
Ja. Unsere Rückmeldungen sind nicht weniger anspruchsvoll – im Gegenteil: Sie beschreiben die individuellen Lernentwicklungen differenziert und decken alle relevanten Kompetenzbereiche des Berliner Rahmenlehrplans ab. Die Kinder lernen dabei, ihr eigenes Lernen zu reflektieren und Verantwortung dafür zu übernehmen – eine wichtige Voraussetzung für die weiterführende Schule. Sollte ein Ziffernzeugnis notwendig sein (z. B. für eine Bewerbung), stellen wir es aus.
Sollten sich Kinder nicht von Anfang an an Noten gewöhnen?
Die Einführung von Noten ist kein Selbstzweck. Studien zeigen, dass Zensuren gerade bei jüngeren Kindern oft zu Demotivation und Leistungsdruck führen. In der Grundschule legen wir den Fokus auf individuelle Entwicklung, Selbstvertrauen und Lernfreude. Die Bewertung durch verbale Rückmeldungen bildet die Grundlage dafür. Gleichzeitig bauen wir im Laufe der 4. Klasse gezielt Bewertungsverständnis auf, um einen sanften Übergang in das ziffernbasierte System der weiterführenden Schulen zu ermöglichen.
Wie können wir den Leistungsstand unseres Kindes mit anderen vergleichen?
Die indikatorenorientierte Rückmeldung gibt präzise Auskunft über den erreichten Lernstand im Vergleich zu den erwarteten Kompetenzen der jeweiligen Jahrgangsstufe. Vergleichbarkeit im klassischen Sinne ist dabei nicht das Ziel – vielmehr geht es darum, jedes Kind individuell in seinem Lernprozess zu begleiten. Die Förderprognose liefert bei Bedarf dennoch eine standardisierte, notenbasierte Vergleichsmöglichkeit.
Warum machen nicht alle Schulen das so?
Viele Schulen entscheiden sich dennoch für Ziffernzeugnisse, weil sie als etabliert gelten. Wir haben uns bewusst für einen anderen Weg entschieden, weil wir überzeugt sind, dass verbale Rückmeldungen der Entwicklung der Kinder besser gerecht werden.
Diese Seite ergänzt unsere Informationen zur allgemeinen Bewertungspraxis und macht unsere Haltung zur ziffernfreien Grundstufe transparent.